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Konvention über die Rechte des Kindes

engl.: Convention on the Rights of the Child (CRC).
Verabschiedet 1989, in Kraft getreten 1990. Zuständiges Vertragsorgan: UN-Fachausschuss über die Rechte des Kindes. Die Kinderrechtskonvention ist unter den UN-Verträgen das Abkommen mit der höchsten formalen Anerkennung. Lediglich die USA und Somalia haben diese Konvention nicht ratifiziert. Das Abkommen verpflichtet Vertragsstaaten u.a. das Interesse des Kindes (englisch: best interest of the child, oft im Deutschen unzureichend mit Kindeswohl wiedergegeben) zum vorrangigen Gesichtspunkt aller Maßnahmen zu machen, die Kinder betreffen. Die Kinderrechtskonvention wird durch zwei Fakultativprotokolle ergänzt: Eines schützt Kinder vor Verkauf, Prostitution und Pornographie, das andere vor Beteiligung an bewaffneten Konflikten.

Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

engl.: Convention on the Rights of Persons with Disabilities (CRPD).
Verabschiedet 13. Dezember 2006, in Kraft getreten 3. Mai 2008. Zuständiges Vertragsorgan: UN-Fachausschuss über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Der Vertrag verpflichtet Vertragsstaaten u.a. Diskriminierung aufgrund von Behinderung zu verbieten und Menschen mit Behinderung rechtlichen Schutz vor Diskriminierung zu gewährleisten. In Art. 32 konkretisiert dieses Übereinkommen erstmalig die bestehenden menschenrechtlichen Verpflichtungen der Staaten im Rahmen der internationalen und damit auch der Entwicklungszusammenarbeit.

Legislative

Ist zuständig für die Gesetzgebung und für die Kontrolle der Regierung. In Demokratien sind dies regelmäßig Parlamente, deren Vertreterinnen und Vertreter vom Volk gewählt werden. In Deutschland ist es der Bundestag.

Leichte Sprache

Leichte Sprache ist ein feststehender Begriff. Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland e. V., eine Selbstvertretungs-Vereinigung von Menschen mit Lernschwierigkeiten, arbeitet seit über zehn Jahren mit Leichter Sprache und engagiert sich für ein Recht auf Leichte Sprache. Die Verwendung von Leichter Sprache kommt jedoch allen Leserinnen und Lesern zugute, da die Texte leichter verständlich sind. Für Leichte Sprache gibt es feststehende Regeln: kurze, bekannte Wörter verwenden, lange Wörter trennen, schwere Wörter erklären, Aktiv statt Passiv, Verben und positive Sprache nutzen, Genitiv, Konjunktiv, Fachbegriffe, Fremdwörter, Abkürzungen und Fragen im Text vermeiden, pro Satz nur eine Aussage machen. Beim Übersetzen in Leichte Sprache darf ein Text verändert werden (z. B. können Erklärungen gegeben, Beispiele ergänzt und unwichtige Textteile weggelassen werden). Oft wird eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte eines Textes übersetzt. Meist wird der Text durch erläuternde Bilder ergänzt, es wird eine große Schrift verwendet.

Weitere Informationen zu Leichter Sprache:
Website der Lebenshilfe:
www.lebenshilfe.de/wDeutsch/in_leichter_sprache/mitreden/was_ist_leichte_sprache.php 
Website des Netzwerks Leichte Sprache:
www.leichtesprache.org/ 
Website von Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland e. V.:
www.people1.de/was_halt.html

LGBTI

Ist eine Sammelbezeichnung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und intersexuelle Menschen. Der Sammelbegriff steht für diejenigen Menschen, die den gesellschaftlich geprägten Normen von Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung nicht entsprechen bzw. denen ein Geschlecht zugewiesen wurde.

LSBTI

Ist eine Sammelbezeichnung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und intersexuelle Menschen. Der Sammelbegriff steht für diejenigen Menschen, die den gesellschaftlich geprägten Normen von Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung nicht entsprechen bzw. denen ein Geschlecht zugewiesen wurde.

marginalisieren

Prozess, in dem gesellschaftliche Gruppe an den Rand gedrängt werden.

Menschenrechtsabkommen

auch: Menschenrechtsverträge, Menschenrechtskonventionen, Menschenrechtspakte.
Es gibt zurzeit neun grundlegende internationale Menschenrechtsabkommen. Diese Abkommen sind für die Vertragsstaaten völkerrechtlich bindend. Das unterscheidet sie von den meisten Erklärungen der Vereinten Nationen.

Menschenrechtsansatz

engl.: (Human) Rights-Based Approach to Development (HRBA/RBA).
Ein Menschenrechtsansatz integriert und nutzt menschenrechtliche Standards internationaler und regionaler Menschenrechtsabkommen, deren Interpretationen sowie menschenrechtliche Prinzipien wie Partizipation und Empowerment, Chancengleichheit und Nicht-Diskriminierung, Rechenschaftslegung und Transparenz.

Menschenrechtskommission

engl.: Commission on Human Rights.
Die Menschenrechtskommission wurde 1946 gegründet und bestand damals aus 53 Mitgliedstaaten. Sie war aber zunehmend in die Kritik gekommen, den Schutz und die Förderung der Menschenrechte nicht effektiv gewährleisten zu können. Daher wurde im Juni 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen der UN-Menschenrechtsrat gegründet, der die vorherige Menschenrechtskommission ablöste. Der UN-Menschenrechtsrat besteht aus 47 Mitgliedstaaten. Er ist ein Unterorgan der Generalversammlung.

Menschenrechtskonvention

auch: Menschenrechtsverträge, Menschenrechtsabkommen, Menschenrechtspakte.
Es gibt zurzeit neun grundlegende internationale Menschenrechtsabkommen. Diese Abkommen sind für die Vertragsstaaten völkerrechtlich bindend. Das unterscheidet sie von den meisten Erklärungen der Vereinten Nationen. Auch auf regionaler Ebene gibt es verbindliche Konventionen, zum Beispiel die Europäische Menschenrechtskonvention.

Menschenrechtspakt

auch: Menschenrechtsverträge, Menschenrechtskonventionen, Menschenrechtsabkommen.
Es gibt zurzeit neun grundlegende internationale Menschenrechtsabkommen. Diese Abkommen sind für die Vertragsstaaten völkerrechtlich bindend. Das unterscheidet sie von den meisten Erklärungen der Vereinten Nationen.

Menschenrechtsrat

engl.: UN Human Rights Council.
Der im Juni 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen neu gegründete UN-Menschenrechtsrat besteht aus 47 Mitgliedstaaten. Er ist ein Unterorgan der Generalversammlung. Der Menschenrechtsrat ist praktisch der Nachfolger der 1946 gegründeten UN-Menschenrechtskommission. Die Kommission bestand aus 53 Mitgliedstaaten und war in die Kritik gekommen, den Schutz und die Förderung der Menschenrechte nicht effektiv gewährleisten zu können.

Menschenrechtsvertrag

auch: Menschenrechtsabkommen, Menschenrechtskonventionen, Menschenrechtspakte. Engl. UN Human Rights Treaties.
Es gibt zurzeit neun grundlegende internationale Menschenrechtsverträge. Diese Verträge sind für die Vertragsstaaten völkerrechtlich bindend. Das unterscheidet sie von den meisten Erklärungen der Vereinten Nationen.

Millenniumsentwicklungsziele

engl.: Millennium Development Goals (MDGs).
Die Millenniumserklärung fasst die globalen Herausforderungen in der Entwicklungs- und Umweltpolitik zusammen. Verabschiedet wurde sie im September 2000 in New York durch 189 Staats- und Regierungsvertreter/innen der Vereinten Nationen. Aus ihr abgeleitet sind die Millenniumsentwicklungsziele. Zur effektiveren Bekämpfung von Armut und Umweltproblemen wurden insgesamt acht Ziele formuliert, die mit konkreten Vorgaben und Indikatoren versehen sind. Einige der bis 2015 zu erreichenden Ziele sind die Halbierung der extremen Armut, die Verringerung der Kindersterblichkeit, die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten wie z.B. HIV/AIDS und Malaria sowie die Verbesserung des Schutzes der Umwelt. Über den Stand der Umsetzung berichten die Staaten regelmäßig.
Die Menschenrechte bilden ein Fundament der Millenniumserklärung, sind aber nur implizit in den Millenniumsentwicklungszielen enthalten.

Mitgliedstaaten

engl.: Member States.
Mitglieder internationaler oder regionaler Organisationen. Beispielsweise ist Deutschland ein Mitgliedstaat sowohl der Europäischen Union als auch der Vereinten Nationen.

multilateral

Mehr als zwei Vertragsparteien betreffend – im Gegensatz zu bilateral.

Nationale Menschenrechtsinstitutionen

engl.: National Human Rights Institutions (NHRI).
Zentrales Ziel der Nationalen Menschenrechtsinstitutionen ist der Schutz und die Förderung der Menschenrechte im eigenen Land. Rechtliche Grundlage und Richtlinie für Struktur und Funktion von NHRIs sind die Pariser Prinzipien (verabschiedet von der UN Generalversammlung im Jahr 1993). Nationale Menschen¬rechtsinstitutionen werden vom Staat finanziert, sind aber von der Regierung unabhängig.
Wie NHRIs genau arbeiten und ihre Unabhängigkeit sichern, ist in unterschiedlichen Ländern verschieden.
In der Regel geben NHRIs der Regierung Empfehlungen zu Menschenrechtsfragen, fördern die Ratifizierung von Menschenrechtskonventionen und bieten Menschenrechtsbildung an. Nationale Menschenrechtsinstitutionen können viele unterschiedliche institutionelle Formen annehmen, wie z.B. die einer Kommission, eines Ausschusses oder einer Ombudsstelle.

Nationallizenz

Um die Versorgung mit elektronischer Fachinformation an deutschen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und wissenschaftlichen Bibliotheken nachhaltig zu verbessern, finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 2004 den Erwerb von Nationallizenzen. Ziel ist es, Wissenschaftlern, Studierenden und wissenschaftlich interessierten Privatpersonen den kostenlosen Zugang zu Datenbanken, digitalen Textsammlungen und elektronischen Zeitschriften zu ermöglichen.

Nichtregierungsorganisation

engl. Non-Governmental Organisation (NGO).
Freiwillige Zusammenschlüsse von Menschen, die unabhängig von Regierungen arbeiten und die in der Regel keine ökonomische Gewinnorientierung haben. Ziele, Zusammensetzung, Organisationsformen und Aktivitäten variieren stark.

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